Meine Geschichte II
Bis zu meinem 25. Lebensjahr verlief mein Leben eigentlich in "normalen" Bahnen. Ich war international im Nachtgeschäft tätig, verdiente genug Geld und hatte, was der Beruf so mit sich brachte und ich auch weidlich ausnützte, eine genügend große Möglichkeit Frauen näher kennen zu lernen, was auch zwangsläufig dann zu einer Ehe führte, bei der sich dann recht schnell die große Langeweile einstellte. Zum Teil lag es auch bestimmt an mir. Stets hatte ich ein unbestimmtes Gefühl der Unzufriedenheit - irgend etwas fehlte. Immer öfter fragte ich mich ob das alles sei, dies jetzt bis zum Ende so gehen würde... Ich sagte mir nein, so nicht, und so ließ ich mich scheiden.
Die Wende kam 1974. Ein Engagement verschlug mich nach Holland, wo es mir auch auf Anhieb sofort gefiel. Die Menschen dort waren irgendwie anders, auf unbestimmte Art lockerer und freier. Dort bekam ich durch Zufall ein Buch in meine Hände, dass mein Leben radikal verändern sollte. Sie können sich werter Leser, sicher schon denken welches. Das Buch die Geschichte der O. Bestimmt habe ich dieses Buch schon mittlerweile 30 mal gelesen, aber schon nach dem ersten Mal, wusste ich, was mir bisher immer gefehlt hatte.
So dauerte es auch nicht lange, und ich fand Zutritt zu Kreisen, die sich diese, doch eigentliche Fiktion, zur Lebensanschauung gemacht hatten, die dieses tatsächlich real praktizierten.
Bald lernte ich eine Domme und deren Leben mit einem männlichen Sub kennen. Christina! Irgendwie verstanden wir uns sofort und wurden sehr gute Freunde. Was folgte war nächtelanges Diskutieren ob dieser Art des Lebens und deren Konsequenzen und Problemen. Irgendwann führte sie mich dann in einen privaten Club ein, über den zwar in einschlägigen Kreisen hinter vorgehaltener Hand gemunkelt wurde, aber niemand näheres wusste. (Dieser Club existiert auch Heute noch! Anfragen diesbezüglich, werde ich nicht beantworten. Ehrenkodex!)
Dieser Club wurde tatsächlich wie ein alter englischer Club geführt. Nur mit dem Unterschied, dass auch Frauen der Zutritt erlaubt war, sei es als Dom oder Sub. Ein strenges Reglement, sowie Aufnahmeprozedere, sorgte für eine Atmosphäre die nicht mit Worten zu beschreiben war! Hier fühlte ich mich sofort so zu Hause, was auch bedingte, dass ich fast 4 Jahre in Holland blieb.
Dann geschah etwas, was sonst eigentlich nur im Roman passiert. Christina, die mich in den Club eingeführt hatte, bekam eine weibliche Sub geschenkt. Ich war perplex! Diese Sub nahm dies mit einem Selbstverständnis hin, dass mich faszinierte! Ich beobachtete sie und das Verhältnis zu Ihrer neuen Herrin eine lange Zeit und war mehr als nur beeindruckt.
Mittlerweile bekleidete ich die Stellung des sogenannten "Rittmeisters" in diesem Club. Meine Aufgabe bestand unter anderem, Subs zu bestimmten Sessionen, nach den Wünschen ihrer Doms vorzubereiten, Bestrafungen durchzuführen und neue Subs in die Hausregeln zu unterweisen. Diese Regeln, waren zum Teil noch strenger als im besagten Buch! Der andauernde Umgang mit diesen Regeln eröffnete mir Möglichkeiten, die ich vorher nicht einmal zu träumen gewagt hatte.
Dann kam wieder einmal ein Geburtstag von mir. Geburtstage wurden im Club immer auf eine besondere Art zelebriert. Doch diesmal war es anderst. Eine seltsame Stimmung lag schon Tage vorher in der Luft. Es wurde getuschelt und gegrinst und mir immer wieder ausgewichen. Am Abend der Feier geschah dann das, was ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde!
Ich wurde vom hauseigenen, uralten Mercedes, von meiner Wohnung abgeholt. (Man hatte mir aufgetragen dort zu warten, und einen Smoking anzulegen). Ruud, ein Diener des Hauses öffnete mir den Wagenschlag und hieß mich einsteigen. Dies war alles so ungewöhnlich, dass ich schon ein wenig nervös wurde und ich ein Rumoren in meinem Magen nicht unterdrücken konnte. Der Fahrer und der Diener sprachen kein Wort mit mir, was mich natürlich noch zusätzlich unter Spannung versetzte.
Endlich kamen wir am Club an. Es war ein altes, holländisches Haus mit ein paar Stufen und einer alten, sehr dicken grünen Türe. Kein Schild, oder desgleichen verriet Außenstehenden, was sich hinter diesen Mauern verbarg. Während der Diener zu meiner Wagentüre eilte um mir diese aufzuhalten, öffnete die Hausdame die Haustür und deutete mir an einzutreten. Im Vorraum wurde mir der Mantel von einer Sub abgenommen. (Alle Subs trugen im Haus Kleider die der Kleidungsbeschreibung von O nachempfunden worden waren). Ein weiterer Diener, (ein männlicher Sub), öffnete die Tür die zu einem Raum gehörte, der allgemein als der Salon bezeichnet wurde. Was mich dort erwartete verschlug mir die Sprache. Alle, aber auch wirklich alle Mitglieder des Clubs waren hier versammelt. Jeder Dom, egal ob männlich oder weiblich, im dunklen Smoking, alle Subs im Sessionsoutfit. Man reichte mir ein Glas Champagner und ließ mich Hochleben. Ich hatte mit Tränen zu kämpfen, denn so etwas hatte ich nicht erwartet. Ein riesiges Buffet war auch aufgebaut und überall unzählige Kerzen. Nachdem das Gratulieren mit Händeschütteln und Umarmungen vorüber war, öffnete sich die Reihe der Gratulanten, die mir bis jetzt, wie eine Mauer, den Blick auf den hinteren Teil des Salons verhindert hatte. Was sich mir jetzt für einen Anblick anbot und ereignete, lässt sich nur schwer beschreiben.
Eine ständige Einrichtung des Salons war eine Bühne. Eine cirka drei auf drei Meter große Fläche, die man mittels 3 Stufen erreichen konnte. Auf dieser Fläche standen zwei Säulen aus dunklem Holz, die bis zur Decke reichten. An jeder dieser Säulen, die circa zwei Meter weit auseinander standen, waren im oberen Drittel und in Bodenhöhe Ringe angebracht. Hier wurden normalerweise Subs vor den Zuschauern gezüchtigt oder zur Schau gestellt.
Vor eben dieser Bühne, hatte man einen schweren alten Stuhl gestellt, auf dem man mich Platz zu nehmen hieß. Links und rechts von diesem Stuhl befand sich jeweils eine Sub in kniender Stellung, in der Funktion eines Tischchens. Zwischen den Säulen war eine Frau mit Ihrer Front in meine Richtung angekettet. Bis auf Hand- und Fußfesseln war sie gänzlich nackt. Jeder dieser Fessel war mittels einer Kette an den Ringen der Säule so stark gespannt, dass sie extrem weit gespreizt da stand. Der Kopf war unter einem schwarzen Seidentuch verborgen, so dass ich nicht erkennen konnte, wer mir da eigentlich präsentiert wurde.
Was nun folgte, sehe ich noch so vor mir, als sei es erst gestern passiert. Meine Dom - Freundin nahm zwei weibliche Subs an die Hand, zog diese zur Bühne herauf, überreichte jeder eine 60er Gerte, und befahl diesen Beiden die angekettete Person so lange zu züchtigen, bis sie das Stopwort von ihr bekämen. Unter dem Hinweis im Falle der zu zögerlichen Züchtigung die Gerte selbst zu spüren zu bekommen, hieß sie die Beiden anzufangen.
Das Pfeifen der Gerten klingt mir Heute noch in den Ohren. Die beiden Subs gaben sich wirklich Mühe- vielleicht auch weil die Strenge der Domme hinreichend bekannt war. Zuerst zuckte die angekettete Sub nur schweigend unter den Hieben. Doch nach kurzer Zeit wandte sie sich unter den Schlägen und konnte ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Immer wieder versuchte sie zu ahnen, wo der nächste Hieb sie treffen würde, um diesem doch eventuell auszuweichen. Was ihr allerdings sehr kläglich misslang.
Ich weiß nicht mehr wie viele Hiebe sie bekam und wie lange diese Züchtigung schon dauerte, auf jeden Fall konnte ich den Anblick nicht mehr länger ertragen. Irgendetwas sagte in mir: jetzt muss Schluss sein! Ich rief das Stopwort. Nach kurzem Blickkontakt mit der Domme, hielten die beiden Subs mit dem Schlagen ein. Ein weiterer kurzer Wink und sie verließen die Bühne. Schwer atmend und Muskelzuckend stand sie nun zwischen den Säulen. Ihr Gesicht noch immer verhüllt. Sie tat mir leid. Am liebsten wäre ich zur Bühne gegangen um sie loszuketten. Doch dies war absolut verboten!
Jetzt betrat die Domme wieder die Bühne, drehte sich zu mir und lächelte mich an. Ein flaues Gefühl stieg in mir hoch. Auf die Frage an die im Raum anwesenden, ob Ihr "Rittmeister" dieses Geschenk verdiene, oder ob jemand einen Einwand hätte, war nur allgemeine Zustimmung zu hören. Immer noch mich anlächelnd, trat die Domme hinter die so arg gezüchtigte, ließ sich eine der Gerten reichen und verabreichte der angeketteten nochmals fünf sehr harte Schläge. Die Gezüchtigte schrie auf und ließ dabei ihr Wasser laufen. Mit den Worten: "Ich danke dir für alles Mitternacht, ich danke dir für deine Freundschaft- dies ist unser und mein Geschenk an dich!" Dabei zog sie das Tuch vom Kopf der gezüchtigten und lächelte mich wieder an. Es war die Sub, die sie selber geschenkt bekommen hatte. Von einer Sekunde zur anderen wusste ich, dass sie es war, die ich schon immer liebte, vom ersten Tage an! Die Domme wusste das. Hatte es gefühlt.
Vor mir stand "Blue". Nun meine "Blue". Schweißnass, Tränen in Ihren Augen, über den ganzen Körper verteilte Striemen, nassen Beinen und dazwischen, auf dem Boden, eine große Lache ihres Urins. Vor Erschöpfung war ihr Gesicht nach unten gerichtet und doch sah sie mir direkt in die Augen. Diesen Ausdruck werde ich nie mehr vergessen...
Ich nahm ihr die Ketten ab und trug sie in eines der Zimmer, die stets für die Mitglieder zur Verfügung standen. Auch verweigerte ich die Dienstleistung anderer Subs, sie jetzt mit einer Heilsalbe einzucremen. Das musste ich selber tun. Das war ich ihr zumindest schuldig. Als wir uns endlich alleine, wortlos offen in die Augen sahen, konnte ich auch in den ihren Lesen, dass sie mich ebenso liebte wie ich sie.
Irgendwann kam das Heimweh. Ich wollte zurück in meine Heimat, und wir zogen um nach Deutschland. Vielleicht auch aus Angst, sie in Holland auf diese Weise wieder zu verlieren, wie ich sie erhalten habe, vielleicht aber auch, weil ich sie nicht mit Anderen mehr teilen konnte und mochte.
Es folgten nun für mich glückliche Jahre, über die ich an dieser Stelle nicht weiter berichten möchte.
Dann kam was irgendwann kommen musste. Eingefahrene Riten und eine veränderte Einstellung bezüglich der gemeinsamen Zukunft, (sie wollte unbedingt Heiraten), ließ uns langsam auseinander driften. Just zu diesem Zeitpunkt lernte ich eine junge, neugierige und aufgeschlossene Frau kennen. Leider war sie mit meinem damaligen besten Freund, der von BDSM gar nichts hielt, zusammen und meine Moralvorstellung verbot mir eigentlich hier dazwischen zu funken. Wie gesagt eigentlich- es kam was kommen musste. Ich verliebte mich in sie und es kam zu einem Seitensprung der nicht ohne Folgen blieb.
Was dann folgte war eigentlich logisch für mich und zugleich verhängnisvoll. Ich beendete das ohnehin nur noch oberflächliche Verhältnis mit "M" um für meine neue Liebe frei und unabhängig zu sein- 2 Tage später zog "D" dann auch bei "P" aus, um bei jemand ganz anderen einzuziehen... Ich war wie vor den Kopf geschlagen! Nach 4 Wochen intensiven Suchens erfuhr ich dann auch bei wem sie untergetaucht war! Schon damals wusste ich schon, dass das nicht lange gut gehen konnte, hatte aber keine Chance mehr trotz einigen Versuchen, sie zurück zu holen. Sie sollte mir nie mehr bis Heute aus dem Sinn gehen!
Ab diesem Zeitpunkt wollte ich nichts mehr von einer festen und echten Beziehung wissen.
Was nun folgte, war nochmals der gleiche Fehler! Wider besserem Wissen heiratete ich doch noch einmal. 10 Jahre später nach diesem Erlebnis das für mich doch ziemlich schmerzhaft war. Geködert mit Versprechungen, die zum Großteil nicht eingehalten wurden. Ich nahm Abschied vom aktiven BDSM- gezwungenermaßen, zeugte einen Sohn den ich sehr liebe und blieb doch seelisch ziemlich alleine.
Zwischendurch versuchte ich noch einmal eine Beziehung aufzubauen, mit einer eigentlich schon liebenswerten Frau, die ich in einem Chat kennengelernt hatte, aber das war dann doch nur heiße Luft! Scheinbar wurde hier nur nach einem "Ernährer" gesucht, in Verbindung von Wunscherfüllung! Seit dem habe ich ein noch größeres, zwiespältigeres Gefühl, in Verbindung mit allem was mit Köln (Rheinland) in Verbindung steht...